Ausgabe vom 02.09.2022 Seite 79

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Wohnzimmer einer ganzen Generation die Gastronomie: Wie das ?Piano? den Begriff der ?Kulturkneipe? neu definiert Ein ganz normaler Wochentag, irgendwann in den frühen Achtziger Jahren. Es ist kurz nach acht, im ?Piano? an der Südstraße ist es pickepackevoll. Rauschschwaden hüllen den Schankraum ein, hinterm Tresen wird im Akkord gezapft. Das Wirte-Paar Jochen und Rita Hinken hat alle Hände voll zu tun.Die Kneipe brummt. Als Jochen und Rita Hinken im Dezember 1980 das ?Piano? eröffnen, erahnen sie allenfalls, dass sie mit ihrer Idee einer Kultur- und Musikkneipe nicht nur zum Vorreiter in Emsdetten, sondern in ganz NRW werden sollen.Will man Emsdettens Jugend in den frühen Achtzigern verstehen, muss man ins ?Piano?. Muss sich anschauen, wie dort ein soziokulturelles Biotop entsteht, das es so zuvor in der Stadt (trotz ?Averesch?) noch nicht gegeben hat. (Foto), gelernter Dekorateur mit Fach-Abi in Gestaltung ?wollte irgendwann auch mal Geld verdienen?, wie er sagt. Als ihm die Gaststätte an der Südstraße, vormals Hunnekuhl, von Inhaber Alfons ?Dicki? Lohmann angeboten wird, greift er zu. ?Die Idee war, Kultur jedweder Art zu machen, natürlich auch Musik, ich spiele ja seit 1972 bei ,Fana & Co? mit?, sagt Hinken. ?Wir wollten alles in einer Kulturkneipe bündeln.? ...