Ausgabe vom 02.09.2022 Seite 77

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Emsdetten Mitte der Sechziger Jahre: Die kleine Stadt schläft den Schlaf der Gerechten. Es gibt zahlreiche Gaststätten, die man gerne ?Schankwirtschaften? nennt. Es gibt Schützenfeste, Karneval und Kirmes. Das ist es. Woanders erwacht die Jugend, rebelliert, feiert. Erst ganz allmählich, die Pubertät der Adenauer-Republik geht so langsam vorbei, schwappt die neue Zeit auch ins Münsterland. Es entstehen Orte für junge Menschen, die es zuvor nicht gab. Mitten in Emsdetten. Orte der Lebensfreude, der Ausschweifung, des Exzesses. Diskotheken, spezielle Kneipen für Jugendliche, Szenelokale. Die Stadt verliert spätestens in den Siebziger Jahren endgültig ihre Unschuld.Diese Zeit ? grob einzugrenzen von den frühen Siebzigern bis zu den späten Achtziger Jahren ? ist geprägt von einer gastronomischen Aufbruchstimmung, wie es sie weder zuvor noch je wieder danach gegeben hat. Discos wie die ?Taverne?, das legendäre ?Love Story?, der punkige ?Rockpalast? oder die trendige ?Kulisse? machen Emsdetten phasenweise zu einer echten Diskotheken-Hochburg der Region. Saturday Night Fever!Auf ein junges Publikum zugeschnittene Kneipen wie der Pionier ?Averesch?, das ebenfalls höchst legendäre ?Piano?, ?Atta?s Biercafé? oder die ?Palette? krempeln das Feierabend- und ...