Ausgabe vom 30.08.2025 Seite 39

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„Cappuccino nur bis 11 Uhr“ Kunsthistoriker und Wahl-Römer Golo Maurer über das Leben in der Ewigen Stadt Was haben Italien, Goethe und Sex miteinander zu tun? Woran erkenne ich in Italien die beste Pizzeria? Und was sollten Rom-Urlauber unbedingt vermeiden? Darüber spricht der Kunsthistoriker und Wahl-Römer Golo Maurer im Interview.Von Philipp Ebert H err Maurer, wo haben Sie in diesem Jahr Urlaub gemacht? Golo Maurer: Im Sommer war ich mit meiner Familie auf einer italienischen Insel. Bisher sind dort hauptsächlich Römer und Neapolitaner. Man sieht nur wenige Deutsche und Franzosen, so soll es auch bleiben. Denn alle Geheimtipps kann man ja nicht mehr bereisen, sobald sie öffentlich benannt wurden. Also behalte ich den Ort für mich. Werden Sie als Deutscher denn nicht bereits als Teil des Problems „Over-Tourism“ wahrgenommen? Maurer: Solange ich den Mund nicht aufmache, werde ich jedenfalls nicht als Deutscher erkannt. Aber egal, wie lange ich hier lebe, ich bleibe immer der Fremde. Das ist das typische Dilemma des Auswanderers: In der neuen Heimat bleibt man der Fremde. Aber in München, in Deutschland bin ich auch nicht mehr zu Hause. Man erkauft sich den Gang in die Fremde durch einen doppelten Heimatverlust. In Ihrem Buch ...