Ausgabe vom 08.06.2024 Seite 6
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Mini-Revolution für biedere Stuben Bauhaus-Inspiration für die Mittelschicht: Wie Hülsta die deutschen Wohnzimmer entrümpelt hat Auch wenn das Unternehmen Hülsta gerade den Betrieb eingestellt hat: In Tausenden Wohnzimmern stellen die Regalwände, kombiniert mit Schiebetüren oder Schubladen, mit ihrer dezent-schicken Aufgeräumtheit weiter das Rundum-Sorglospaket in Sachen Wohnkultur dar. Fast vergessen ist: Als Hülsta die Idee der multifunktionalen Wohnwand in den 1960er-Jahren von Stadtlohn aus ins Land trug, war es eine Art Revolution für die biederen deutschen Stuben.?Mit Hülsta geht ein bedeutendes Kapitel deutscher Nachkriegs-Einrichtung zu Ende?, so Professor Steffen Schulz, der Produktdesign an der Fachhochschule Münster lehrt. ?Hülsta hat den Menschen erklärt, dass es nicht reicht, einfach Wohnmöbel zu platzieren. Das Unternehmen hat gezeigt, wie man sich komplett einrichtet, wie man es hinbekommt, dass alles nicht zu voll wirkt?, so Brigitta Hagemann, Diplom-Ingenieurin Innenarchitektur. Das Patentrezept: Variable Einbauten für jeden Zweck. Das Zauberwort: mobiles Wohnen.Rückblende: In den 1960er-Jahren dominierten in den Wohnzimmern rustikale Eichenschränke, Buffets oder aber schmale, unpraktische 50er-Jahre-Kommoden. Über dem Sofa hatten üppige ...