Ausgabe vom 29.01.2022 Seite 5
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Verantwortung bleibt LeitartikelParteichef Meuthen verlässt die AfD Der Nächste bitte: Jörg Meuthen legt den Parteivorsitz nieder und verlässt die AfD. Er geht damit den Weg, den vor ihm bereits Parteigründer Bernd Lucke und die spätere Vorsitzende Frauke Petry gegangen sind. Und auch das ist vergleichbar: Meuthen hatte seine Autorität und jegliche Gestaltungshoheit bereits lange verloren.Sein medienwirksam inszenierter Bruch mit der AfD macht diesen Machtverfall nur noch für alle sichtbar. Auf verlorenem Posten stand der EU-Abgeordnete schon seit geraume Zeit ? ohne Alexander Gauland an seiner Seite ging?s für Meuthen bergab. So geriet sein verzweifelter Versuch, die innerparteilichen Geschicke wie die innenpolitischen Prozesse aus dem fernen Brüssel zu steuern, zu einer Farce.Die Radikalisierung der AfD dürfte sich mit Meuthens Abgang fortsetzen. Gut möglich auch, dass andere Mandatsträger seinem Vorbild folgen und ebenso das Weite suchen. Denn natürlich hat der scheidende AfD-Chef recht, wenn er von ?totalitären Anklängen? spricht und sagt, dass ?Teile der Partei nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen?. Dass er diese Erkenntnis jedoch als neu zu verkaufen versucht, ist dreist. Meuthen mag sich als letzten Lordsiegelbewahrer ...