Ausgabe vom 10.09.2025 Seite 4

Suchbegriffe 10.09.2025    4


Wenn Antisemitismus Normalität wird In Deutschland mehren sich tätliche Angriffe und Anfeindungen gegen Juden von allen Seiten Berlin. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich das Klima für Jüdinnen und Juden in Deutschland dramatisch verändert. Was sich zunächst vor allem als emotionale Erschütterung manifestierte, ist längst in eine Phase konkreter Bedrohung übergegangen. Viele Jüdinnen und Juden berichten davon, dass sie sich nicht mehr sicher fühlten, weder auf der Straße noch in Bildungseinrichtungen. Die Atmosphäre hat sich abgekühlt, ja sogar vergiftet. Antisemitische Äußerungen, die früher auf Widerstand gestoßen wären, werden heute vielerorts toleriert – oder gar beklatscht. Dabei ist die Bedrohungslage keine abstrakte, sondern eine konkrete Realität. Das zeigen nicht nur Umfragen, sondern vor allem die Erfahrungsberichte Betroffener. „In der jüdischen Community gibt es nach dem 7. Oktober eine Art Antizipation einer möglichen Katastrophe. Persönlich mag alles noch gut sein, aber es gibt kleine und große Risse. Jüdinnen und Juden wissen, dass die jüdische Erfahrung der doppelten Gewalt in Israel und hier in Deutschland nicht verstanden ...