Ausgabe vom 01.11.2024 Seite 39

Suchbegriffe 01.11.2024    39


„Der Tod, das muss ein Wiener sein“ Seit 150 Jahren wird auf dem Zentralfriedhof beerdigt Am 1. November 1974 fand auf dem Zentralfriedhof die erste Bestattung statt. Hunderttausende sollten folgen. Doch der Friedhof ist mehr als eine Totenstätte – für die Lebenden ist er Park, Besinnungsort und Gemüsegarten. Inga Kilian Hier liegen sie, die Größen Österreichs. Von Beethoven, Strauss und Schubert über Arnold Schönberg bis hin zu Falco und Udo Jürgens. Der Wiener Zentralfriedhof wurde vor 150 Jahren eröffnet. Die erste Einzelbestattung war jene von Jakob Zelzer, durchgeführt am 1. November 1874. Das Grab existiert bis heute – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Verwaltungsgebäude an der Friedhofsmauer. Seither wirft der Friedhof ein Schlaglicht auf die Wiener Stadtgeschichte und birgt Tausende Stadt-Geschichten. So wie die Gruft der Familie Thonet. „Quasi der Vorläufer von Ikea“, sagen Kenner scherzhaft. Der deutsche Tischlermeister Michael Thonet (1796-1871), der 1842 nach Wien kam, ist Erfinder des Kaffeehausstuhls. Mehr als 40 Millionen Mal wurde sein „Stuhl Nr. 14“ verkauft – verschickt in kleinen Paketen, zusammensetzbar mit nur sieben Schrauben. Einige Ecken weiter zieht ein anderes Grab ...