Ausgabe vom 12.02.2022 Seite 6
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Lagarde: Kein Lohn-Sprung in Sicht EZB sieht trotz hoher Inflationsrate im Januar keine dauerhaften Gefahren EZB-Präsidentin Christine Lagarde fürchtet nicht, dass höhere Tarifabschlüsse die Inflation weiter anheizen könnten. In den meisten Eurostaaten, darunter Deutschland, seien die Lohnforderungen ausgesprochen moderat, sagte die Französin am Freitag.Löhne orientierten sich grundsätzlich an der Produktivität und an den mittelfristigen Inflationserwartungen, die zurzeit etwa beim Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent lägen, sagte Lagarde. ?Erst wenn die Abschlüsse deutlich und anhaltend darüber hinausgehen, könnten sie den Inflationsprozess beschleunigen. Das sehen wir im Moment aber überhaupt nicht.? Es sei verständlich und legitim, wenn Gewerkschaften in dieser Lage höhere Löhne forderten, um die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu erhalten.Experten beobachten die Lohnentwicklung aufmerksam, weil sich daraus Hinweise auf sogenannte Zweitrundeneffekte ergeben könnten: Wenn eine steigende Inflation zu höheren Tarifabschlüssen und damit Lohnkosten führt, kann dies wiederum die Teuerung anheizen. Löhne und Preise würden sich also gegenseitig hochschaukeln und die Inflation verfestigen. Damit würde nicht nur das Geld der Verbraucher stärker ...
