Ausgabe vom 20.10.2025 Seite 5

Suchbegriffe 20.10.2025    5


Der andauernde Graben Bericht der Ostbeauftragten Elisabeth Kaiser Das Narrativ der deutschen Wiedervereinigung vor mittlerweile 35 Jahren könnte ambivalenter nicht sein. Auf der einen Seite steht die große, demokratische Erfolgsgeschichte, die das Ende der SED-Diktatur gebracht hat. Auf der andern Seite steht die heutige Debatte über „den Osten“, der noch immer als abgehängt gilt, in weiten Teilen eine rechtspopulistische Partei wählt und generell ein Problem mit Rechtsextremismus hat. Dieser Blick kommt meistens von außen, von Westdeutschen, die sich häufig nicht mal als solche bezeichnen, während die ostdeutsche Identität deutlich bedeutender für die Menschen der neuen Bundesländer ist. Diese Konfliktlinie wird auch im aktuellen Bericht der Bundesbeauftragten für Ostdeutschland, Elisabeth Kaiser (SPD), deutlich. In ihm kommen Menschen zu Wort, die in einem geeinten Deutschland aufgewachsen sind. Trotzdem ist es auch für sie sehr wichtig, ob sie in West- oder Ostdeutschland aufgewachsen sind: Denn politisch und wirtschaftlich gibt es teils gravierende Unterschiede. Die gute Nachricht ist, dass das durchschnittliche Vermögen in den neuen Bundesländern bis 2023 deutlich angestiegen ist. Trotzdem gibt es nach wie vor ...