Ausgabe vom 12.11.2022 Seite 12
Suchbegriffe 12.11.2022 12
Grabgarten als kleine Auszeit Individualität auf Friedhöfen: Verbundenheit mit Verstorbenen pflegen Gräber sind in der ersten Zeit nach dem Tod eines geliebten Menschen vor allem ein Ort für die eigene Trauer. Aber mit der Zeit ist sie nicht mehr so beherrschend. Dann geht man immer seltener zur Ruhestätte ? und die regelmäßige Grabpflege kann als Last empfunden werden. Doch man kann den Friedhof und das Familiengrab auch anders begreifen: Nicht als Ort für die Toten, sondern für die Lebenden. Das Grab kann ein kleiner Garten sein, den man sich schön macht und wo man auch mal eine Auszeit vom Alltag findet. Daher spricht Christoph Killgus auch vom Grabgarten.Grabpflege mit Freude: ?Während ein großer Garten, den man vielleicht von Oma und Opa erbt, auch mal zur Last wird, weil er viel Arbeit macht, kann so ein kleines Beet etwas Leistbares sein. Und etwas, was Freude machen kann?, sagt der Buchautor und Gartenbau-Ingenieur aus Filderstadt. Er rät in seinem Buch ?Gräber persönlich gestalten? sogar dazu, Obst und Gemüse darauf anzubauen.Ist das nicht makaber? Ganz im Gegenteil, findet Killgus. Denn die Pflege einer Grabfläche ist weiterhin vor allem Trauerarbeit. ?Das gilt in ganz besonderer Weise in der ersten Zeit nach dem Todesfall.? Dann sei es für viele ...