Ausgabe vom 18.09.2025 Seite 4
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Ein neuer Ton LeitartikelMerz begründet seinen Kurs der Reformen Friedrich Merz redet langsam. Der Kanzler nimmt sich am Mittwochmorgen im Bundestag Zeit, seinen Begriff des âHerbstes der Reformenâ mit Inhalten zu füllen. Es ist eine neue Tonalität des Kanzlers, eine Rede, die auch bei der SPD auf mehr Zustimmung trifft als manch andere zuvor. Interessant ist, dass Merz auf die Provokationen seiner Vorrednerin, AfD-Oppositionsführerin Alice Weidel, diesmal nicht eingeht. Er lässt sie abtropfen. Zu Recht. Merz tritt als Reformkanzler auf. Der CDU-Vorsitzende erklärt, wie er das Land verändern will, bittet gleichzeitig um Zeit. Es gehe darum, dass man die Lasten so verteile, dass der Sozialstaat auch künftig funktioniert. Er wirbt für einen neuen Konsens darüber, was Gerechtigkeit bedeutet. Es gehe nicht darum, Menschen, die nicht arbeiten können, das Leben schwerer zu machen. Aber er wolle, dass alle, die arbeiten können, auch arbeiten. Auch das sei eine Frage der Gerechtigkeit. Dabei gehe es ausdrücklich nicht um den Vorwurf der Faulheit. Denselben Sound hatte SPD-Chef und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil nach der NRW-Kommunalwahl angestimmt. Kommt Schwarz-Rot nach der verpatzten Sommerpause wieder zusammen? Für alle gilt, ...
