Ausgabe vom 06.08.2025 Seite 4

Suchbegriffe 06.08.2025    4


Hiroshima kämpft mit KI gegen das Vergessen 80 Jahre nach dem Atombombenabwurf versucht die japanische Stadt die Erinnerung daran wachzuhalten TOkio. Ryunosuke Nakamura ist die Zukunft von Japans Vergangenheit. Der Student steht vor einer Ruine im Zentrum Hiroshimas. Weltweit steht das Stahlgerippe des Kuppeldachs für den Schrecken, der sich hier vor 80 Jahren ereignet hat. Am 6. August 1945 zerstörten die USA die japanische Industriestadt mit einer Atombombe. Das rote Leibchen, das Nakamura trägt, zeigt gut sichtbar: Er ist kein Tourist. „Hiroshima Youth Peace Volunteer“ steht auf seiner Brust. Sie führen Besucher durch den Friedenspark, Nakamura auf Japanisch, Englisch und Spanisch. „Es dauert nur 20 Minuten“, sagt er, Touristen hätten nicht viel Zeit. Aber er erfülle damit einen historischen Zweck. Die Gruppe leistet einen kleinen Beitrag zur Lösung eines großen Problems der japanischen Erinnerungsarbeit: Die Zeitzeugen des Krieges sterben aus. Von den Abermillionen Japanern, die im Krieg als Soldaten kämpften, sind nur noch 800 am Leben. Bei den Hibakusha, wie die Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki genannt werden, sehe die Lage noch schlechter aus, meint ein älterer Führer mit dem Namen ...