Ausgabe vom 22.05.2025 Seite 1

Suchbegriffe 22.05.2025    1


Viel weniger Verfahren seit neuem Cannabis-Gesetz Bagatell-Delikte fallen weg – Polizei-Gewerkschaft warnt vor Anstieg der organisierten Kriminalität düsseldorf. Die Zahl der Verfahren zu Rauschgift-Kriminalität in NRW ist nach der Teillegalisierung von Cannabis drastisch zurückgegangen. Besonders deutlich ist der Effekt bei weniger schweren Vergehen. So leiteten die Staatsanwaltschaften 2023 noch gut 83.600 Verfahren wegen Taten nach dem Betäubungsmittelgesetz ein, für die das Gesetz noch keine Mindest-Freiheitsstrafe von einem Jahr vorsah. Diese Fälle verteilten sich einigermaßen gleichmäßig aufs Jahr: Pro Quartal gab es etwa 20.000 neue Vorgänge. 2024 sanken die Zahlen ab April auf erst rund 16.600, dann auf 12.320, im letzten Vierteljahr war das Aufkommen mit rund 10.000 Fällen praktisch halbiert. Das Justizministerium von Benjamin Limbach (Grüne) bewertet die Entwicklung vorsichtig. Ob der Rückgang „allein mit der Teillegalisierung von Cannabis oder aber auch anderen Faktoren zusammenhängen kann, lässt sich aus den Zahlen leider nicht ableiten“, hieß es dort. Für Praktiker in Justiz- und Polizeikreisen ist die Sache aber völlig klar. „Das liegt natürlich am Cannabisgesetz“, sagte der ...