Ausgabe vom 07.03.2025 Seite 5

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Im Eiltempo Leitartikel EU-Gipfel zur Verteidigungspolitik Es heißt gerne, die Europäische Union brauche Krisen, um sich weiterzuentwickeln. Dass die Gemeinschaft nur dann über sich hinauswächst, mutige Schritte geht, wenn sie bedroht ist, verzweifelt. In den vergangenen drei Jahren tobte zwar ein Krieg in der Nachbarschaft. Trotzdem haben es die EU-Spitzen versäumt, ihren unzähligen Sonntagsreden Taten folgen zu lassen und in Sachen Verteidigung für den Ernstfall vorzusorgen. Die Europäer leisteten viel für die Ukraine, aber wiegten sich stets in Sicherheit am Arm des großen Bruders aus den USA. Nun hat Donald Trump Europa voller Verachtung die Hand weggerissen. Und so zwingt der Kurswechsel im Weißen Haus die EU, in bahnbrechendem Tempo aufzuholen. Die Europäer haben keine Wahl mehr. Denn nicht nur die Ukraine kämpft ums Überleben. Die gesamte Sicherheitsarchitektur des alten Kontinents steht auf dem Spiel. Die Verantwortung dafür trägt auch die EU. In einem Punkt haben die USA nämlich Recht. Es war schlichtweg unhaltbar, dass 350 Millionen Amerikaner auf ewig für die Sicherheit von 450 Millionen Europäern bezahlen. Die neue Realität mag bestürzend und verwirrend sein. Doch nach dem schmerzhaften Erwachen in dieser ...