Ausgabe vom 23.12.2024 Seite 1

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Noch viele Fragen offen KommentarAnschlag von Magdeburg In wenigen Tagen hätte André sein neuntes Weihnachtsfest erlebt, und mit Sicherheit war seine Vorfreude riesengroß. Nun ist der Junge tot, und niemand kann ermessen, was das für seine Familie, für seine Freunde und für alle, die ihn kannten und mochten, bedeutet. André und vier weitere Menschen haben ihr Leben verloren, dazu gibt es Hunderte Verletzte und Tausende traumatisierte Augenzeugen – sie alle sind in Magdeburg Opfer eines so brutalen wie sinnlosen Anschlags geworden. Die Vorfreude aufs Fest ist einer neuen Düsternis gewichen. Die Aufklärung dieser Amokfahrt, die so recht in kein Muster passt, läuft. Wie könnte es auch anders sein. Erneut scheint leider Behördenversagen eine Rolle gespielt zu haben. Und sollten große Weihnachtsmärkte nicht für den motorisierten Verkehr unzugänglich sein? Es gibt viele Fragen, die beantwortet werden müssen, um die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Der Staat darf nicht naiv sein, aber wir dürfen auch nicht paranoid werden. Doch wer schon sein Urteil gefällt hat, braucht keine Fakten mehr. So läuft die politische Instrumentalisierung der Tat auf Hochtouren. Dabei ist die Debatte ein Spiegel unserer Zeit: zu schnell, zu ...