Ausgabe vom 23.11.2024 Seite 39

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„Mein schönstes Körperteil“ Armin Rohde über Melancholie, Nazis und seine Kamera, die ein Teil seiner selbst ist In seiner Rolle als „der gute Bulle“ Fredo Schulz ist Armin Rohde dem Tode geweiht, beim Interview in einem Kölner Hotel präsentiert er sich allerdings quicklebendig. Wir sprechen über seine Leidenschaft für die Fotografie, seine Melancholie und Buddhismus „aus Angeberei“.Von Joachim Schmitz err Rohde, Ihre Kamera liegt auf dem Tisch; sie ist offenbar untrennbar mit Ihnen verwachsen. Finden Sie überall Ihre Motive? Armin Rohde: Das kann ich gar nicht sagen, Fotografieren ist für mich ein Reflex geworden. Die Kamera ist eines meiner schönsten Körperteile. Mich faszinieren Gesichter, das sind für mich aussagekräftige Landschaften. Aber auch Menschengruppen an Straßenübergängen, auf Bahnsteigen oder an Bushaltestellen. Die Leute haben eigentlich nichts miteinander zu tun, außer dass sie warten. Aber indem man einen Rahmen um sie legt und sie sich in einem Bild befinden, ändert sich das. Ist das nicht problematisch, ungefragt irgendwelche Leute zu fotografieren? Rohde: Stimmt, die Leute werden nicht mehr gerne fotografiert. Aber ist das nicht eine unglaubliche Paranoia? Die Leute ...