Ausgabe vom 03.11.2023 Seite 11

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Er kappt die letzten Fäden Stefan Raab trennt sich nun auch von den Rechten an seinen Unterhaltungsshows im Fernsehen Viele Youtuber, Nonstop-Streamer und Reality-Soap-Süchtige der Generation Z werden sich freilich fragen, wer das gleich nochmal war, dieser Raab. Einer, der irgendwas mit Medien am Hut hatte, klar ? aber was? Um die Erinnerung aufzufrischen: Raab war in der Welt des Fernsehens das, was Beckenbauer für den Fußball war ? ein Taktgeber. Stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort, schwer auszurechnen, mutig, frech, ehrgeizig und dabei ein Stratege. Einer, den das Publikum liebte, weil er intuitiv wusste, was es goutiert.Der Metzgersohn aus Köln folgte stets seinem Bauchgefühl, seinem inneren Spaß-Kompass, der ihn immer wieder massentaugliche Formate entwickeln ließ. Angefangen von ?TV total? über Wettkampfklassiker wie ?Schlag den Raab? und die ?Wok WM? bis zu seiner Neuerfindung des Musikwettstreits, dem Bundesvision Song Contest. Manches zündete, einiges verpuffte. Raabs Fähigkeit war es, Unterhaltungsfernsehen zu durchdringen und entweder maßgerecht zu bedienen oder in seinem Sinne umzubauen. Wenn er handwerkliche oder strukturelle Defizite sah oder dass ein Potenzial nicht ausgeschöpft wurde, grätschte er hinein. So gelang es ihm, mit von ihm ...