Ausgabe vom 29.08.2023 Seite 11

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Das Warnen vor den bösen Witzen Wie die Fernsehsender ihre Archive aus Furcht vor Diskriminierung durchforsten Vor Kurzem zog der öffentlich-rechtliche WDR wieder Kritik auf sich. Dieses Mal war es so: Der Sender blendete vor einer Otto-Show aus den 1970er Jahren einen Hinweis ein. ?Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden.? Der Sender zog Häme für die Praxis auf sich, die in der ARD auch bei ?Schmidteinander?-Folgen und einigen ?Tatort?-Krimis mit der Figur Horst Schimanski angewandt wurde.Es ist Debattenstoff: Die ?Süddeutsche Zeitung? begann ihre Titelseiten-Glosse ?Das Streiflicht? so: ?Achtung, nachfolgender Text könnte verstörend wirken und ist nichts für schwache Nerven.? Die Tageszeitung ?taz? widmete der Debatte gleich eine Titelseite. Die Verwendung von Sprache damals und heute wird in vielen Bereichen diskutiert ? um nur das Gendern zu erwähnen. Gestritten wurde auch darüber, ob es okay ist, dass Neuauflagen von Pippi-Langstrumpf-Büchern verändert werden ? Stichwort: N-Wort. Mit dem Begriff ?N-Wort? wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.Eine Umfrage der Deutschen ...