Ausgabe vom 26.11.2025 Seite 18
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Schonungsloser Chronist des Abgründigen Ausstellung: Hallmanns Linolschnitte Hans Lüttmann EMSDETTEN. âDer Weg, die Wahrheit und das Lebenâ â schon der Titel der Ausstellung versprüht schiere Provokation. Aber so war er nun mal â Wolfgang Ewald Hallmann, der sich Blalla nannte und âder einzige Künstler aus Emsdetten ist, der nationale Bedeutung hatâ, sagt Wolfgang Kortmann. In seinem Kunstkeller am Gymnasium zeigt er eine Ausstellung mit einem zentralen und bedeutenden Teil von Blalla W. Hallmanns Werk: 149 Linolschnitte, die als episodenhafte Biografie seines Lebens gelesen werden können. Blalla ist schwer einzuordnen. Er war eine existenzielle und radikale Figur in der deutschen Nachkriegskunst. Sein Leben (1941 bis 1997) war geprägt von einem unbedingten, oft manischen Schaffensdrang und einer tiefen Auseinandersetzung mit eigenen psychischen Grenzerfahrungen. Er war ein Einzelgänger, ein enfant terrible, der sich bewusst abseits des etablierten Kunstbetriebs positionierte. Er war bekannt für seine unverblümte und kompromisslose Haltung gegenüber gesellschaftlichen und religiösen Konventionen. Sein Werk mit apokalyptischen, albtraumhaften Szenen, die an klassische Meister wie Hieronymus Bosch erinnern, ist eine ...
