Ausgabe vom 28.02.2025 Seite 5

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Das Ziel ist erreicht LeitartikelWahlrechtsreform Man reibt sich ein wenig die Augen in den Tagen nach der Wahl: An internationalen Herausforderungen und Streitpunkten mangelt es nicht, falls es zu Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD kommt. Darbende Wirtschaft, Streit über Verteidigungsausgaben, Einschränkung der irregulären Migration, das Agieren von US-Präsident Donald Trump – um nur einige zu nennen.Doch CDU-Fraktionschef Friedrich Merz nennt ausgerechnet das Wahlrecht als einen der ersten Punkte der Sondierungen, CSU-Chef Markus Söder macht eine erneute Änderung gar zur Bedingung für eine Koalition. Warum eigentlich? Es stimmt: Die Union ist der große Verlierer der von der Ampel-Koalition durchgesetzten Bundestags-Wahlrechtsreform. Für insgesamt 23 der 299 Wahlkreis-Sieger ist im nächsten Bundestag kein Platz. 15 von ihnen kommen von der CDU, drei von der CSU. Die AfD muss auf vier ihrer 46 Wahlkreis-Gewinner verzichten, die SPD auf einen. Auffällig ist, dass es vor allem Großstädte trifft, in denen die Ergebnisse meist knapper ausfallen als auf dem Land. Die CSU muss in den drei größten Städten im Freistaat − München, Nürnberg und Augsburg − auf je einen Abgeordneten verzichten. Der Missmut ist ...