Ausgabe vom 10.02.2025 Seite 15

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Das Recht des Fremdlings nicht beugen Der Satz klingt archaisch. Wie aus einer anderen Welt. In der Tat, er stammt aus der Welt der Bibel vor zweieinhalb bis dreitausend Jahren, noch lange vor Jesus. Und dennoch tritt er mir in den letzten Tagen und Wochen immer wieder vor Augen. 5. Buch Mose, Kapitel 24, Vers 17: Du sollst das Recht eines Fremdlings und einer Waise nicht beugen. Nun haben Christen und Christinnen zu keiner Zeit jedes einzelne Gebot des ersten Testamentes übernommen, und das hat auch seine Berechtigung. Es liegen eben zwei- bis dreitausend Jahre dazwischen und manches sehen wir durch die frohe Botschaft des Juden Jesus Christus auch anders als die Menschen des ersten Testaments. Und manches haben wir dem Maßstab des Evangeliums folgend hoffentlich dazugelernt. Aber es fällt es auf, wie oft es gerade im ersten Teil der Bibel um Geflüchtete oder ausgewanderte Menschen geht: Abraham, der seine Heimat verlässt; Jakob, der aus seiner Familie fliehen muss. Die Familie von Ruth, die wegen wirtschaftlicher Probleme in Israel ins Nachbarland auswandert. Und dann ist da ja auch noch der Ursprung des Volkes Israel in der Flucht aus der Sklaverei in Ägypten. Und genau damit wird der menschenfreundliche Umgang mit den Fremdlingen immer wieder begründet, ...