Ausgabe vom 18.11.2024 Seite 15

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Und wieder war der 9. November… Am Abend des 9. November 1989 geschah, was für meine Generation zuvor unglaublich schien. Die innerdeutsche Grenze, gesichert mit Todesstreifen, Stacheldraht, Schießbefehl und Mauer in Berlin wurde geöffnet. Es war der Anfang vom friedlichen Ende des diktatorischen DDR-Regimes. Noch immer schauen wir mit einer gewissen Verwunderung auf dieses Datum. Dass das möglich wurde. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 geschah ebenfalls Unglaubliches, für viele zu vor Unvorstellbares; aber in einem ganz anderen, grausamen zutiefst verstörenden Sinn: „In ganz Deutschland und Österreich werden jüdische Geschäfte und Einrichtungen demoliert, Synagogen in Brand gesteckt. Hunderte von Juden werden innerhalb weniger Tage ermordet. Diese Ereignisse markieren den Übergang von der sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung zur offenen Verfolgung der Juden in der Diktatur des Nationalsozialismus“*. Die meisten Menschen schauen zu, manche verängstigt, manche mit großer Zustimmung und unter Anfeuerung der Akteure. Manche Feuerwehren versuchen zu löschen, manche werden von der Polizei gehindert. Andere beschränken sich auf den Schutz der von Deutschen bewohnten Gebäude. Es war der Anfang einer Bewegung, ...