Ausgabe vom 04.09.2023 Seite 5

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Im Wortlaut Das geringere Übel für Markus Söder Leitartikel W ahltag ist Zahltag. Inwieweit sich die Entscheidung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, seinen Vize Hubert Aiwanger im Amt zu belassen, auszahlen wird, weiß man genau erst am 8. Oktober. Dann finden im Freistaat Landtagswahlen statt. Auch Söder bekommt dann die Quittung für sein Agieren in der Krise, die Bayerns Politik erfasst hat.Alles in allem muss man dem CSU-Chef attestieren: Er hat sich in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt deutlich klüger verhalten als der Vorsitzende der Freien Wähler. Während Söder die Dinge mit Ruhe und Augenmaß begleitet hat, hat Aiwanger einen Kommunikationsgau nach dem anderen hingelegt. Dass Aiwanger bei aller angeblicher Reue weiter von Hexenjagd und Schmutzkampagne spricht, erinnert fatal an die Strategie Donald Trumps oder der AfD ? Grenzen immer weiter verschieben, Dinge sagen, die man nicht sagen sollte, um sich dann als Opfer zu stilisieren. Im Bierzelt kommt das an. Das legen zumindest die jüngsten Auftritte Aiwangers im Wahlkampf nahe. Aber dort stehen keine Wahlurnen.Sowohl Söder als auch Aiwanger legen die Bewertung nun in die Hand der Wähler. Zieht man die politischen Mechanismen hinzu, die in solchen Krisen wirken, dürfte Söder eher ...