Ausgabe vom 09.06.2020 Seite 14

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Zur PersonKeine Titelangabe Aus der Verwandtschaft könne man nicht austreten, hat Nike Wagner einmal gesagt. Und so zog es die Urenkelin von Richard Wagner und die Ururenkelin von Franz Liszt nach Kindheit und Jugend in Bayreuth zwar zum Studium nach Berlin, Chicago, Paris und Wien. Aber Wagner und Bayreuth blieben ihr Thema.Ihr Vater Wieland Wagner erneuerte nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang die Richard-Wagner-Festspiele. Als Wieland 1966 starb, übernahm Nikes Onkel Wolfgang die Alleinherrschaft. Der Wieland-Zweig war damit ausgebootet. Doch Nike fand andere Betätigungsfelder. In Wien promovierte sie über ?Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne?. Und in Weimar übernahm sie die Leitung des Kunstfestes, in dem sie Liszt ins Zentrum stellte. Seit 2014 ist Wagner nun schon die Intendantin des Beethovenfestes in Bonn. Zwischenzeitlich hatte sie sich, gemeinsam mit Gerard Mortier, um die Nachfolge Wolfgang Wagners in Bayreuth beworben, war aber gegen die beiden Töchter des Festspielleiters chancenlos. ?Und dann bekommen wir Katharina for­ever?, hatte sie damals bei einem Gespräch in Münster über den absehbaren Rückzug ihrer älteren Cousine Eva Wagner-Pasquier hellsichtig prophezeit. Allerdings hat sich das Verhältnis zu ihrer ...