Ausgabe vom 15.11.2024 Seite 4
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Plötzlich nur noch Parteichef Christian Lindner nach dem Ampel-Aus Berlin.. Ein wenig wirkt es so, als sei Christian Lindner noch im Amt. Der ehemalige Bundesfinanzminister ist in allen Schlagzeilen, auf allen Kanälen, in vielen Polit-Sendungen. Und doch sitzt am Dienstag in der FDP-Fraktion nicht mehr der Bundesfinanzminister, sondern ein Parteichef ohne Ministerium. Für den 45 Jahre alten Nordrhein-Westfalen bot die vergangene Woche eine Abfolge von Ereignissen, die viele in ihrer gesamten politischen Karriere nicht erleben. Von Dauertreffen im Kanzleramt mit Kanzler und Vizekanzler zum entlassenen Minister mit einem Abschied durch den Bundespräsidenten in nur wenigen Tagen. Der Stress, die Anspannung, die Enttäuschung â sie sind Lindner anzusehen. Seine Augen wirken müde, sein politischer Ãberlebenswille aber ist hellwach. Denn Lindner ist zwar raus aus dem Ministerium, aber zurück im Parteiamt und somit im Wahlkampf. Nach dem Rauswurf durch Kanzler Olaf Scholz sollen der SPD-Politiker und er sich die Hand gereicht haben. Dann verlieà Lindner das Kanzleramt, sein Statement unmittelbar nach dem Rauswurf hinterlieà den Eindruck eines tief getroffenen Politikers, der auch erst mal verarbeiten musste, was kurz zuvor geschehen war. Einen Tag ...