Ausgabe vom 19.08.2024 Seite 14

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Der Duft des Sommers Aus der Küche duftet es heute besonders lecker. Meine Frau hat Mirabellen gepflückt und nun wird Marmelade gekocht. Unser Baum hat noch einmal alles gegeben. Seine Krone ist in einem der letzten Sommergewitter auseinandergebrochen und wir werden ihn leider fällen müssen. Die Früchte konnten jedoch an den herabhängenden Ästen noch reifen. Etliche Gläser Marmelade sind sein letztes Geschenk an uns. Außerdem entdeckte meine Frau im Schatten des alten Baumes auch noch einen kleinen neuen Mirabellen-Sprößling, der seinen ersten Trieb Richtung Himmel streckt.Warum ich das erzähle? Einerseits, weil ich den Sommer sehr mag. Er duftet nach reifen Erdbeeren und Marmelade, nach Pflaumenkuchen und Hundsrosen, nach gewendetem Heu und gedroschenem Korn, nach Wildberry und Sonnencreme und manchmal auch nach Autan.Anderseits erzähle ich das alles, weil im Sommer die Tage schon wieder kürzer und die Nächte länger werden. In den Sommernächten Mitte August zähle ich mit unserer Tochter Sternschnuppen. Doch wenn es auf den September zugeht, beschleicht mich ein melancholisches Gefühl. Noch spielen die Kinder draußen auf der Straße, während wir in der Dämmerung auf der Terrasse sitzen. Doch schon bald heißt es Abschied nehmen von dieser schönen ...